Trends, Vorteile und Herausforderungen

Eine im März veröffentlichte Studie mit dem Titel „An updated review of popular dietary patterns during pregnancy and lactation: Trends, benefits, and challenges“ untersucht den Nährstoffbedarf während Schwangerschaft und Stillzeit und konzentriert sich dabei auf die wichtigen Nährstoffe für die Gesundheit von Mutter und Fötus sowie Müttern, die stillen.

Schwangerschaft und Stillzeit sind Phasen, in denen sich der Nährstoffbedarf erheblich verändert, um die Gesundheit der Mutter und die Entwicklung des Kindes zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung hilft beim Wachstum, stärkt das Immunsystem und kann Komplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes oder Frühgeburten verhindern. Angesichts der zunehmenden Verbreitung schwangerschaftsbedingter Gesundheitsprobleme und bestimmter Ernährungspräferenzen ist es wichtig, ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie sich unterschiedliche Ernährungsmuster auf die Gesundheit von Mutter und Fötus auswirken. Während traditionelle Ernährungsweisen, wie die Mittelmeerdiät, oft empfohlen werden, gewinnen alternative Ernährungsformen wie vegetarische, vegane oder glutenfreie Diäten an Bedeutung. Daher ist es wichtig zu untersuchen, ob sie während Schwangerschaft und Stillzeit alle notwendigen Nährstoffe liefern. Angesichts der steigenden Prävalenz von Schwangerschaftsdiabetes ist es zudem entscheidend zu verstehen, wie bestimmte Diäten zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen können, um langfristigen gesundheitlichen Komplikationen vorzubeugen.

Ziel:

Chouli et al. untersuchen in dieser Übersicht die essenziellen Nährstoffe für Schwangerschaft und Stillzeit, bewerten verschiedene Ernährungsformen und geben Empfehlungen für eine optimale Nährstoffversorgung in diesen Lebensphasen. Der Artikel konzentriert sich auf die Auswirkungen unterschiedlicher Ernährungsweisen, insbesondere der mediterranen Ernährung, der Diabetikerdiät und intermittierendem Fasten, und deren Einfluss auf die Gesundheit von Mutter und Fötus sowie Müttern, die stillen. Besondere Aufmerksamkeit gilt deren Rolle bei der Blutzuckerregulation, der Reduzierung von Schwangerschaftskomplikationen und der Förderung einer optimalen fetalen Entwicklung. Ziel ist es, Einblicke zu bieten, wie verschiedene Ernährungsansätze eine gesunde Schwangerschaft unterstützen können, praktische Empfehlungen für medizinisches Fachpersonal zu liefern und die Bedeutung einer personalisierten Ernährung in dieser Zeit zu betonen. Zudem werden die Herausforderungen und Vorteile der Anpassung an spezifische Ernährungsweisen für Personen mit gesundheitlichen Problemen wie Schwangerschaftsdiabetes oder Glutenunverträglichkeit während Schwangerschaft und Stillzeit behandelt, wobei die Notwendigkeit individueller Beratung und Betreuung hervorgehoben wird.

Methodik:

Die Methodik dieser Übersichtsarbeit basiert auf einer umfassenden wissenschaftlichen Literaturrecherche in den akademischen Datenbanken PubMed, Google Scholar, ScienceDirect, Scopus und Web of Science sowie der Durchsuchung grauer Literatur und Konferenzberichte. Der Fokus lag auf der Identifikation von Artikeln zu den essenziellen Nährstoffen während Schwangerschaft und Stillzeit, einschließlich der benötigten Mengen und ihrer Bedeutung in den einzelnen Phasen. Darüber hinaus wurden Studien zu verschiedenen Ernährungsmustern, deren Einschränkungen, Regeln und gesundheitlichem Nutzen in diesen Phasen ausgewertet. Die Suche umfasste auch Richtlinien und Empfehlungen von Organisationen und Websites wie der WHO, FDA, ACOG, NIH, NHS, CDC und weiteren angesehenen Quellen.

Ergebnisse:

Essenzielle Nährstoffe wie Folsäure, Vitamin D, Eisen, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren sind entscheidend für die Gesundheit der Mutter und die Entwicklung des Fötus. Ihre ausreichende Zufuhr hilft, Komplikationen wie Frühgeburten, Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck und intrauterine Wachstumsstörungen vorzubeugen. Verschiedene Ernährungsmuster wurden untersucht, darunter die mediterrane, vegetarische/vegane und glutenfreie Ernährung, die jeweils unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen bieten. Die mediterrane Ernährung schützt vor Erkrankungen wie Asthma und Schwangerschaftsdiabetes, verbessert die Plazentadurchblutung und reduziert das Risiko von Untergewicht und Frühgeburten. Vegetarische und vegane Ernährungsweisen können ebenfalls unbedenklich sein, erfordern jedoch eine sorgfältige Planung, um die Versorgung mit Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen und Omega-3-Fettsäuren zu sichern. Die Sicherheit der ketogenen Diät in der Schwangerschaft ist aufgrund möglicher Nährstoffmängel unklar. Die Studie befasste sich auch mit der zunehmenden Prävalenz von Schwangerschaftsdiabetes, wobei ausgewogene Mahlzeiten und Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index als entscheidend für eine effektive Blutzuckerkontrolle identifiziert wurden. Das intermittierende Fasten zeigte widersprüchliche Auswirkungen. Während einige Studien Vorteile bei der Blutzuckerregulierung anmerkten, gab es Bedenken hinsichtlich potenzieller Risiken wie niedrigem Geburtsgewicht und Frühgeburten. Daher ist die Sicherheit des intermittierenden Fastens in der Schwangerschaft somit nicht bestätigt und ist für werdende Mütter weniger geeignet. Insgesamt betonten die Ergebnisse die Bedeutung einer personalisierten Ernährung und die Rolle von medizinischem Fachpersonal bei der Ernährungsberatung, um optimale Ergebnisse für Mutter und Kind zu erzielen.

Schlussfolgerungen

Jedes Ernährungsmuster hat eigene Vorteile, Einschränkungen und Herausforderungen. Solange die ausgewählten Nahrungsmittel den physiologischen Anforderungen der Schwangerschaft gerecht werden, die Fetalentwicklung unterstützen und eine ausreichende Nährstoffversorgung während der Stillzeit gewährleisten, sollten Mütter nicht abgehalten werden, diese Muster zu übernehmen. Medizinisches Fachpersonal sollte gut vorbereitet sein, Mütter in dieser ernährungstechnisch anspruchsvollen Phase zu unterstützen, indem es evidenzbasierte Beratung zur klinischen Eignung von Diäten bietet und aufzeigt, welche Nahrungsmittel bevorzugt oder vermieden werden sollten. Besonders bei Erkrankungen wie Diabetes oder Zöliakie ist eine angepasste Ernährung notwendig, um Komplikationen während der Schwangerschaft zu vermeiden.

Quelle

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S258993682500009X?via%3Dihub

Chouli M, Bothou A, Kyrkou G, Kaliarnta S, Dimitrakopoulou A, Diamanti A. An updated review of popular dietary patterns during pregnancy and lactation: Trends, benefits, and challenges. Metabol Open. 2025 Feb 8;25:100353. doi: 10.1016/j.metop.2025.100353. PMID: 40034803; PMCID: PMC11874815