Studie zeigt positive Wirkung auf Fettstoffwechsel
Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Tatsächlich liegt der tägliche Verzehr von Obst und Gemüse in Deutschland weit unter dieser Empfehlung. Frucht- und Gemüsesäfte können den täglichen Obst- und Gemüseverzehr schnell und unkompliziert unterstützen. Eine Studie, durchgeführt von einem Team von Forschenden der Technischen Universitäten Kaiserslautern und Braunschweig, beleuchtet den Einfluss roter Fruchtsäfte auf den Fettstoffwechsel. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Fruchtsäfte aus Aronia, Cranberry oder Granatapfel positive Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel haben, indem sie die Kalorien- und Fettaufnahme regulieren.
Die Studie „Einfluss von Fruchtsaftinhaltsstoffen auf Biomarker des Lipidstoffwechsels“: Hintergrund, Umsetzung, Ergebnisse
Das Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. E. Richling und Prof. Dr. P. Winterhalter untersuchte zunächst im In-vitro-Modell die Extrakte von 20 verschiedenen Fruchtsäften und Konzentraten aus neun Obstsorten auf die Wirkung sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe auf den Lipidstoffwechsel. Die Forschenden konzentrierten sich dabei auf die Rolle von Polyphenolen, einer Gruppe von bioaktiven Verbindungen, die in roten Früchten wie Beeren und Trauben vorkommen. Sie gingen auf die Bedeutung dieser Verbindungen und ihre potenzielle Fähigkeit, den Fettstoffwechsel positiv zu beeinflussen, ein. Die besten Ergebnisse mit den stärksten Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel konnten dabei bei den Extrakten aus Aronia-, Cranberry- und Granatapfelkonzentraten nachgewiesen werden. Diese Erkenntnisse bildeten die Grundlage für die darauffolgende Humanstudie.
In einer neunwöchigen Studie mit 36 männlichen Teilnehmern wurde die Wirksamkeit von Aronia-, Cranberry- und Granatapfelsäften im Vergleich zu einem Placebo-Getränk untersucht. Die Probanden, die die Fruchtsäfte konsumierten, verzeichneten beeindruckende Verbesserungen. Die Testgruppe, die täglich 750 ml des Testgetränks konsumierte, erlebte eine Reduzierung der Kalorien- und Fettaufnahme sowie eine signifikante Steigerung der fettfreien Körpermasse. In der Kontrollgruppe, die das Placebo-Getränk erhielt, wurden hingegen Gewichtszunahme und erhöhte Leptin-Konzentrationen beobachtet. Leptin ist ein Hormon, das von Fettzellen gebildet wird und zur Regulierung des Energiehaushalts beiträgt.
Die Humanstudie bestätigte die anfängliche Hypothese des Forschungsteams. Die Ergebnisse aus den In-vitro-Tests wurden durch die Humanstudie gestützt. Dies weist darauf hin, dass insbesondere die Rotfrüchte Aronia, Cranberry und Granatapfel tatsächlich positiv in den Fettstoffwechsel des Menschen eingreifen und diesen regulieren können.
Fazit
Die Ergebnisse dieser Studie bilden eine solide Grundlage für zukünftige Forschungsarbeiten. Sie könnten langfristig dazu beitragen, wissenschaftlich fundierte Health Claims für rote Fruchtsäfte im Zusammenhang mit dem Fettstoffwechsel zu unterstützen. Fachkräfte im medizinischen und ernährungswissenschaftlichen Bereich können von diesen Erkenntnissen profitieren, um evidenzbasierte Ernährungsempfehlungen zu entwickeln.